Poker wird nicht zufällig als das spannendste Kartenspiel überhaupt bezeichnet. Bestechend einfach zu spielen und zugleich faszinierend facettenreich, braucht es beim Poker zum Erfolg vor allem drei Dinge: eine gute Strategie, eiserne Nerven und den cleveren Bluff zur richtigen Zeit.
Richtig kombiniert: die Karten
Gespielt wird mit einem Blatt aus 52 Karten – je 13 Karten der Spielfarben Kreuz, Herz, Pik und Karo. Nach Wertigkeit aufsteigend: 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König und As. Die Spielfarbe ist für die Gewinnermittlung ohne Bedeutung.
Gewinnkombinationen
Nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der verschiedenen Pokerblätter in aufsteigender Reihenfolge:
High Card (höchste Karte) |
 | Fünf nicht zu kombinierende Karten, wobei diejenige mit dem höchsten Wert massgeblich ist. Stehen sich zwei gleichwertige Karten gegenüber, ist die zweithöchste Karte des Blattes ausschlaggebend etc. |
One Pair (ein Paar) |
 | Zwei gleichwertige Karten, z. B. zwei Könige. Findet sich diese Kombination in mehr als einem Blatt, gewinnt das Blatt mit dem höherwertigen Paar. Bei einem gleichwertigen Paar entscheidet der Wert der dritten Karte etc. |
Two Pairs (zwei Paare) |
 | Zwei Paare, z. B. zwei Damen und zwei Achten. Treffen zwei Two Pairs aufeinander, gibt das höherwertige Paar den Ausschlag. Bei gleichwertigem höherem Paar ist das zweite Paar, danach der Wert der fünften Karte entscheidend. |
Three of a Kind (Drilling) |
 | Drei gleichwertige Karten, z. B. drei Damen. Kommt das Three of a Kind mehrmals vor, gewinnt das Blatt mit dem Drilling höheren Wertes. |
Straight (Strasse) |
 | Lückenlos ansteigende Reihenfolge von fünf Karten unterschiedlicher Spielfarbe, z. B. 8, 9,10, Bube, Dame. Im Duell mehrerer Straights gegeneinander, gewinnt das Blatt mit der höchsten Karte in Reihe. Sind auch diese gleichwertig, wird dies als unentschieden gewertet. |
Flush |
 | Fünf beliebige Karten derselben Spielfarbe – Reihenfolge irrelevant. Kommt ein Flush an einem Tisch mehrfach vor, entscheidet die höchste Karte eines Blattes, dann die nächst höchste etc. |
Full House |
 | Ein Drilling und ein Paar, z. B. drei Achten und zwei Könige. Treffen zwei Full House aufeinander, entscheidet der Wert des Drillings. Ist dieser gleich, entscheidet das Paar. |
Four of a Kind (Vierling) |
 | Vier Karten gleichen Wertes, z. B. vier Damen. Gibt es mehr als einen Vierling, setzt sich das Blatt mit dem höherwertigen Four of a Kind durch. |
Straight Flush |
 | Lückenlos ansteigende Reihenfolge von fünf Karten gleicher Spielfarbe, z. B. Herz 9, 10, Bube, Dame und König. Treffen zwei Straight Flush aufeinander, gewinnt das Blatt mit der höchsten Karte. |
Royal Flush |
 | Höchstmögliche Kartenkombination. 10, Bube, Dame, König und As in einer Spielfarbe. |
Texas Hold’em Poker
Aufgrund der einfachen Regeln und des schnellen Spielablaufs ist Texas Hold’em zu einer der beliebtesten Pokervarianten avanciert – weit über die USA hinaus. Zwei bis zehn Gäste können sich beteiligen, wobei pro Durchgang ein Spieler zum fiktiven Dealer bestimmt wird (tatsächlich amtet ein Croupier als Dealer und Spielleiter). In bis zu vier Wettrunden werden fünf Gemeinschaftskarten aufgedeckt, die es mit zwei Handkarten zu einem Pokerblatt zu kombinieren gilt. Beim Showdown gewinnt der Spieler mit der höchstwertigen Kartenkombination den Pot.
Spielfeld (Tableau)

Jeder Spieler legt seinen Spieleinsatz hinter die Einsatzlinie des Tableaus. Nach jeder Wettrunde führt der Dealer die einzelnen Einsätze in der Mitte des Spieltisches zum Pot zusammen.
Blind Einsätze
Vor der Kartenausgabe entrichtet der links neben dem (per Dealer Button gekennzeichneten) fiktiven Dealer sitzende Spieler den «Small Blind», die Hälfte des Mindesteinsatzes. Gleichzeitig bringt der zweite links vom Dealer Button sitzende Teilnehmer den «Big Blind» in der Höhe des Mindesteinsatzes. Alle anderen Spieler leisten keinen Grundeinsatz.
Initial Deal
Jeder Spieler erhält zwei verdeckte Handkarten («Hole Cards»). Diese werden im Uhrzeigersinn ausgeteilt, angefangen mit dem Teilnehmer, der links vom Dealer Button sitzt.
Erste Wettrunde
Der Spieler links neben dem «Big Blind» spricht als erster und eröffnet damit die Eingangsrunde. Er kann passen («fold»), mitgehen («call», d.h. den Mindesteinsatz bringen) oder erhöhen («raise»). Alle anderen Teilnehmer können – im Uhrzeigersinn der Reihe nach – zwischen denselben Optionen wählen. Sollte niemand mehr als den Mindesteinsatz gebracht haben, kann der «Big Blind» die Wettrunde mit einer Erhöhung neu eröffnen. Der Dealer (Croupier) legt die ersten drei Gemeinschaftskarten offen in der Tischmitte auf, den sogenannten «Flop».
Zweite Wettrunde
In dieser und jeder weiteren Runde muss der nächste noch aktive Spieler links vom Dealer Button als erster sprechen. Nach ihm erklären sich alle anderen Teilnehmer, indem sie passen, mitgehen (den Einsatz egalisieren «call») oder erhöhen. Ab dieser Wettrunde darf «gecheckt» werden (ohne Einsatz das Entscheidungsrecht weitergeben). Wer aussteigen möchte, schiebt seine beiden Handkarten mit Bild nach unten über die Linie. Vom Dealer wird eine vierte «Board Card» (Gemeinschaftskarte) aufgedeckt, auch «Turn» genannt.
Dritte Wettrunde
Links vom Dealer Button ausgehend, nehmen an dieser Runde wie zuvor alle noch aktiv verbleibenden Spieler teil – wieder der Reihe nach im Uhrzeigersinn. Haben sich alle Spieler erklärt, deckt der Dealer die fünfte und letzte Gemeinschaftskarte, genannt «River» («Last Card»), auf.
Vierte Wettrunde
Hier wird analog zur vorhergehenden Runde verfahren. Alle aktiv verbleibenden Spieler sind mit von der Partie. Wer im Spiel bleiben möchte, muss sich wieder entscheiden zwischen passen, mitgehen und erhöhen. Showdown Sind zu diesem Zeitpunkt noch mehrere Spieler beteiligt, kommt es zum Aufdecken der Blätter. Jeder Teilnehmer stellt aus seinen Hand- und den Gemeinschaftskarten die höchst mögliche Kombination zusammen. Den Pot gewinnt der Spieler mit dem besten Pokerblatt – beide Handkarten sind zu zeigen. Weil das Casino nicht als Bankhalter fungiert, wird ein festgesetzter Anteil vom Pot als Kommission einbehalten.
Pot / All In
Wie bei anderen klassischen Pokervarianten werden bei Texas Hold’em die Einsätze im Pot gesammelt. Wer während eines Spiels seinen Table Stake aufbraucht, tätigt seinen letzten Einsatz mit der Ankündigung «All In» und spielt nur um den Main Pot. Die weiteren Einsätze der übrigen Spieler werden von nun an im neu gebildeten Side Pot gesammelt. Dessen Gewinner wird unter den verbleibenden Spielern ermittelt.